After 1-3: After passion / After truth / After love (3in1-Bundle) - 3 Romane in einem Band

After 1-3: After passion / After truth / After love (3in1-Bundle) - 3 Romane in einem Band

von: Anna Todd

Heyne, 2021

ISBN: 9783641286866

Sprache: Deutsch

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After 1-3: After passion / After truth / After love (3in1-Bundle) - 3 Romane in einem Band



14

Nach mehreren anstrengenden – aber auch aufregenden – Tagen ist endlich Freitag und meine erste Woche am College fast vorbei. Ich bin zufrieden und freue mich darauf, am Wochenende einfach ein paar Filme zu schauen, da sich Steph garantiert wieder auf irgendeiner Party herumtreibt und ich meine Ruhe haben werde. Dass ich jetzt die Wochenpläne für alle Kurse habe, macht es mir deutlich einfacher, denn so kann ich vorarbeiten. Mit der Tasche über der Schulter mache ich mich auf den Weg zum Coffeeshop, um mir vor dem letzten Seminar noch einen Extrashot Energie zu geben.

»Tessa, richtig?«, höre ich plötzlich eine Stimme. Als ich mich umdrehe, entdecke ich das Mädchen mit den rosa gefärbten Haaren hinter mir in der Schlange stehen. Ich glaube, Steph hat sie Molly genannt.

»Ja, das stimmt«, antworte ich und wende mich wieder dem Tresen zu, um nicht mit ihr reden zu müssen.

»Kommst du heute Abend auch zur Party?«, erkundigt sie sich unbeirrt. Da sie sich vermutlich nur lustig machen will, drehe ich mich seufzend wieder zu ihr um und will gerade den Kopf schütteln, als sie hinzufügt: »Solltest du unbedingt, das wird echt toll.« Sie streicht mit ihren schmalen Fingern über eine große Elfe, die auf ihren Unterarm tätowiert ist.

Nach einer kurzen Pause sage ich: »Tut mir leid, hab andere Pläne.«

»Schade. Ich weiß, dass Zed dich gern wiedergesehen hätte.« Darauf kann ich nur lachen, aber sie lässt sich nicht davon abbringen. »Was denn? Er hat erst gestern von dir gesprochen.«

»Das bezweifle ich sehr … aber selbst, wenn – ich habe einen Freund«, erkläre ich ihr, woraufhin ihr Lächeln noch breiter wird.

»Echt schade, sonst hätten wir als Doppeldate gehen können«, erwidert sie zweideutig, und ich danke innerlich der Barista dafür, dass sie in diesem Moment meine Bestellung aufruft. Vor lauter Eile greife ich zu hektisch nach dem Becher, sodass etwas Kaffee über den Rand schwappt und mir die Hand verbrüht. Ich fluche leise. Hauptsache, das Wochenende geht nicht so weiter. Als Molly mir zum Abschied winkt, lächle ich unverbindlich. Draußen gehen mir ihre Bemerkungen immer noch durch den Kopf. Als Doppeldate ausgehen? Mit wem denn? Mit ihr und Hardin? Sind die beiden wirklich zusammen? So nett und attraktiv Zed auch sein mag, Noah ist mein Freund, und ich würde nie etwas tun, das ihn verletzen könnte. Wir haben zwar diese Woche nicht viel telefoniert, aber das liegt nur daran, dass wir beide so beschäftigt waren. Ich nehme mir vor, ihn heute Abend anzurufen und zu schauen, wie es ihm ohne mich geht.

Nach der Kaffeeaktion und der seltsamen Begegnung mit Miss Pink verbessert sich mein Tag zusehends. Landon und ich hatten ausgemacht, uns vor Kursbeginn am Coffeeshop zu treffen. Wie vereinbart lehnt er draußen an der Backsteinmauer und begrüßt mich mit einem breiten Lächeln.

»Ich hab ganz vergessen, dir zu erzählen, dass ich heute nur die erste Hälfte da bin, weil ich übers Wochenende nach Hause fliege«, sagt er. Ich freue mich für ihn, dass er Dakota besuchen kann, aber gleichzeitig hasse ich die Vorstellung, den Literaturkurs ohne ihn, aber dafür mit Hardin zu verbringen, falls der überhaupt auftauchen sollte. Am Mittwoch war er nämlich nicht da. Nicht dass ich besonders darauf geachtet hätte.

»Jetzt schon? Aber das Semester hat doch gerade erst angefangen.«

»Sie hat Geburtstag, und ich hab ihr schon vor Monaten versprochen, dass ich da sein werde.« Er zuckt mit den Schultern.

Im Seminarraum lässt sich Hardin auf seinen Platz neben mir fallen, allerdings ohne ein Wort zu sagen, nicht mal, als Landon wie angekündigt nach dreißig Minuten den Raum verlässt. Irgendwie spüre ich Hardins Anwesenheit neben mir plötzlich noch deutlicher.

»Am Montag beginnen wir mit Jane Austens Stolz und Vorurteil. Das wird die gesamte nächste Woche dann unser Thema sein«, kündigt Professor Hill am Ende des Seminars an. Ich verberge meine Vorfreude nicht, ich glaube, ich quieke sogar fröhlich. Diesen Roman habe ich schon mindestens zehnmal gelesen, und er ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher.

Obwohl Hardin während des Unterrichts kein Wort mit mir gesprochen hat, geht er jetzt dicht neben mir her. In Anbetracht seiner spöttischen Miene glaube ich schon im Voraus zu wissen, was er gleich sagen wird.

»Lass mich raten, du bist total in Mr. Darcy verknallt.«

»Jede Frau, die dieses Buch gelesen hat, ist das«, erwidere ich, ohne ihn anzusehen. Vorne an der Kreuzung schaue ich zuerst in beide Richtungen, bevor ich die Straße überquere.

»Aber natürlich«, lacht er und folgt mir den vollen Gehweg entlang.

»Dass du nicht nachvollziehen kannst, was Mr. Darcy so anziehend macht, wundert mich nicht.« Ich muss an die enorme Büchersammlung in Hardins Zimmer denken. Die kann unmöglich ihm gehören. Oder doch?

»Ein dreister, unausstehlicher Typ wird zum romantischen Helden? Das ist doch lächerlich. Hätte Elizabeth auch nur einen Funken Verstand besessen, dann hätte sie ihm gleich am Anfang gesagt, dass er sich verpissen soll.«

Seine Wortwahl bringt mich zum Lachen, aber ich halte mir schnell die Hand vor den Mund. Ehrlich gesagt, habe ich unser kleines Geplänkel und auch seine Gesellschaft bis gerade genossen, aber es ist sicher nur eine Frage der Zeit – vielleicht ja ganze drei Minuten –, bis er wieder etwas Verletzendes sagt. Als ich den Blick hebe, sehe ich sein Grinsen mit den Grübchen und stelle wieder fest, wie gut er aussieht, Piercings hin oder her.

»Dann stimmst du mir also zu, dass Elizabeth ziemlich dumm ist?« Er zieht die Augenbraue hoch.

»Nein, sie ist eine der stärksten und komplexesten Romanfiguren überhaupt«, verteidige ich sie mit den Worten aus einem meiner Lieblingsfilme.

Er lacht wieder, und ich kann ebenfalls nicht anders. Nach einigen Sekunden merkt er wohl plötzlich, mit wem er sich da amüsiert, denn er verstummt ganz plötzlich. Etwas blitzt in seinen Augen auf. »Man sieht sich, Theresa.« Mit diesen Worten macht er auf dem Absatz kehrt und verschwindet in die Richtung, aus der wir gekommen sind.

Was ist bloß los mit ihm? Bevor ich anfangen kann, sein Verhalten zu analysieren, klingelt mein Handy. Noahs Name leuchtet auf dem Display. Als ich rangehe, habe ich ein seltsam schlechtes Gewissen.

»Hallo Tess, eigentlich wollte ich dir gerade zurückschreiben, aber dann dachte ich, ich ruf dich einfach an.« Noahs Tonfall wirkt irgendwie etwas distanziert.

»Was machst du denn gerade? Du klingst beschäftigt.«

»Nein, bin nur unterwegs, um mich mit ein paar Leuten im Diner zu treffen«, erklärt er.

»Ah, verstehe. Dann lass es uns kurz machen. Ich bin so froh, dass endlich Freitag ist. Ich kann das Wochenende kaum erwarten!«

»Gehst du wieder auf eine Party? Deine Mom ist immer noch enttäuscht.«

Moment mal – weshalb hat er meiner Mutter davon erzählt? Ich freue mich ja, dass die beiden sich gut verstehen, aber manchmal kommt er mir vor wie ein kleiner Bruder, der mich verpetzt. Dieser Vergleich gefällt mir zwar nicht, aber er trifft es.

Doch statt mich deshalb mit ihm zu streiten, sage ich bloß: »Nein, dieses Wochenende bleibe ich zu Hause. Du fehlst mir.«

»Du mir auch, Tess. Ganz schön. Ruf mich später noch mal an, ja?«

Ich verspreche es ihm, und bevor wir auflegen, sagen wir einander noch »Ich liebe dich«.

Als ich in unser Zimmer komme, ist Steph gerade dabei, sich wieder für eine Party zu stylen. Vermutlich die in Hardins Verbindungshaus, von der Molly erzählt hat. Ich melde mich bei Netflix an und schaue mir die Filmauswahl an.

»Ach, Tess, jetzt komm doch mit! Ich verspreche dir, wir bleiben diesmal auch nicht über Nacht! Komm einfach nur für kurze Zeit mit. Sich in diesem Minizimmer alleine Filme anzuschauen, ist doch die Hölle!« jammert Steph, und ich muss lachen. Sie versucht weiter, mich zu überreden, während sie ihre Haare toupiert und drei verschiedene Outfits anprobiert, ehe sie sich für ein grünes Kleid entscheidet, das so ziemlich überhaupt nichts der Fantasie überlässt. Ich muss allerdings zugeben, dass die leuchtende Farbe wirklich gut zu ihren roten Haaren passt. Irgendwie beneide ich sie um ihr Selbstvertrauen. Bis zu einem gewissen Punkt bin ich zwar auch selbstbewusst, aber ich weiß eben, dass meine Hüften und mein Busen größer sind als die der meisten Frauen in meinem Alter. Deshalb trage ich meistens Kleidungsstücke, die meine üppige Oberweite verhüllen, während Steph alle Blicke auf ihre lenken will.

»Ich weiß, ich weiß …« Ich will ihr nicht widersprechen. Da wird auf einmal der Bildschirm meines Laptops schwarz, und obwohl ich den Powerknopf drücke und warte … und warte … passiert nichts mehr. Der Monitor bleibt dunkel.

»Schau! Das ist ein Zeichen, dass du mitkommen sollst. Mein Laptop ist bei Nate in der Wohnung, den kannst du dir dann ausleihen«, meint sie grinsend und bearbeitet weiter ihre Haare.

Während ich...

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